throbber
Hl-LVIJICA UIIMIL
`
`A AC! \
`‘1
`
`\.
`
`'urm'n \ (I
`(n
`,
`L -
`
`I‘m:
`
`1 U!
`cc 1”
`
`V (
`
`J
`
`‘39
`
`)
`
`l
`
`0- K 1
`
`I
`
`168. Psilocybin und Psilocin.
`zwei psychotrope Wirkstoffe aus mexikanischen Rausehpilzenl)
`Von A.Ho{mnnn. R.Heim. A.Bmck. H.Kobe1. A.Frey, H. Ott,
`Th. Petrzilka uncl F. Troxler
`(u.\'1.59)
`
`Eine bosondcrs [aszinicrcudc (‘uruppc untcr (lcn Zaubcrdrogcn bildcn die mcxika-
`nischen Rauschpilze. Ilu'c Geschichte ist in dem priichtig illustrierten zwcibindigen
`Work «Mushrooms Russia and History» ([95 Ehcpaares VALENTINA PAVLOVNA and
`R. GORDON WASSON 2) und in (let soeben erschienenen Monographie von R. Ham und
`1)
`.\llszug3wcisc vorgctragcn (A. H.) am “International Meeting ol Neuro-l’sycthllarnm-
`eulogy", Rom, 8:13, September 1958, und am Symposium der Kdnigl. Niederlfind. Verciniguug
`Ii'rr Biochemic. Amsterdam. 7. NDVBmI’er 1958. — Vorlfinfige Mitteilungen: A. HOFMANN, R. H121“.
`A. BRACK 6’: H. KomzL, lixpcricntia 14, 107 (1958); A. HumA'NN, A. PREV. H.01'r. Tu. PETR-
`ZILKA & 1?. TRQXLER.
`ibid, 14, 397 (1958): A. HOFMANN & F.TROXLER,
`ibid. 15I 10]
`(B359).
`Dicse vorliiuligen Mittcilungen wurden in den Sammelband (Les Champignons hallucinogénes
`du Mexiqueo (vg). Fussnote 3)) i'lbcmommen.
`2) Pantheon Books, New York 1957.
`
`
`
`EXHIBIT G
`
`

`

`HELVETICA CHIMICA ACTA
`
`Volnmen XL“, Fasciculus V (1059) — NH. 168
`
`1559
`
`R. G. WASSON «Les Champignons hallucinogéncs du Mexiquen") durgestcllt"). Selmn
`in den ersten Berichten fiber Mexikn ans dam 1,6. nnd 17. jnlnlmndert wurclcn Pilze
`erwfilmt, die von den lndinncrn scit alien Zeiten bei rcligiflsen Zeremonicn und Von
`Wahrsagern zur Erlangung \‘Oll llcllsehcrischen Fiihigkciten gegessen \vnrden. Doell
`Iblieben diese Angaben von (ler wisscnscllaltlichen Well unbeachtet, his amerikanischc
`Forseher (Bus PAULO Rmm, ROBERT J.
`\X’ErrlnNEK. JEAN BAssmr JOHNSON,
`RICHARD EVANS SCHULTIES) in Llen Juln‘en 1936 his 1938 entdcektenfl“). (lass selche
`heilige Pilze auch lleute noch von den lndianern in ubgelegenen (legenden Mexikos
`zu den gleichen cheken verwendet \verdon. Die systen‘lzrtische Erforsehung (lieser
`Pilze nnd illres hentigen Gebrauchs crlolgtc aber erst (lurch (lie Ethnomyeologen
`V. P. und R. G. \V'ASSON auf mcln‘ercn Expeditionen in den Jahrcn 1.953 bis 1955 ‘3).
`1m Sommer 1956 begleitete (ler cine von uns (R. H.) R. (,2. \VASSON an! ciner weiteren
`Reise in die Territorien der Mazateken, Chatinos nnd Azleken und konnte dubei die
`wichtigsten der \v'on den Indianern zu Rauschzwecken verwendeten Pilze botanisch
`bestimmen. Sic gellbren zum grbssten Teil zur Gattung Psilocyba (11 Arten), ferncr
`Strap/mm: (1 Art) aus der Familie der Straplmriaceae und vielleicht Conocybe. (1 Art) 5).
`In der Folge gelang cs, cinige (lieser Arten im Lalmratorimn 7.n zilchten“). Roi (ler
`kUnstlichen chht erwies sich (lie Species Psilocybc mexicmm HlEIM besondcrs ergic-
`big. In Zusammcnarbcit zrrviscllen (1cm Laboratoirc dc Cryptogamic dos MUSEUM
`NATIONAL n’HIsromE NATURELLE in Paris und den SANDoz-Laboratoricn in Basel
`
`konnte eine fur die chemischc Untcrsuchung ausreichende Mange Pilznmterial von
`Psilucybe meximmt HEIM gewonnen werden, wobei in Paris (lie Fruclltkiirpcr (siclle
`Talcl, Fig. 1) und in Basel (las Mycel und (lie Slrlcrotien (hoses I’ilzcs (siclle 'l‘afcl,
`Fig. 2) geziichtet wurden7).
`Isolierung der psychotropen Wirkstoffe aus Psilocybe mexicana HEM. ~
`Bevor mit den Isolierungsversuclwn begonnen wurde, war dureh Selbstversuelu: liber—
`priift worden, 0b das (lurch kiinstliche Zucht gewonnene Pilzmaterial die gleichen
`psychischen Wirkungcn wie die natiirlichen, in Mexilm gmvachsenen Pilzn anfweisc.
`Sowohl nach dcr Einnahme von 32 frischcn, iIn Pariser Lahoratorium gezflclltelen
`Exemplaren von Psilocybc mem'wna Hem“) (R. [1.) als auch nach (lem Genuss (ler
`gleichen Anzahl bei schwnch erhiihter 'l‘emperatur an (lcr Luft gctrocknetcr Pilze,
`die zusannnen 2,4 g wogen (A. 11.)”), stellte sich ein meln‘ere Stunden andauerndcr
`Znstand mil psyelnschen Alterationcn ein, mit den gleichcn Symptomen, wie sic von
`den mexikanischcn Pilz—Zeremonicn hcr bekannt waren. Dicsc Versuchc zcigten, (lass
`die im Laboratorium gewachsencn Pilze voll wirksam sind, und Llass bcim sorgfiiltigen
`Trocknen die Wirkstoffe unrersehrt bleiben.
` ions (In Muse'um National (I'l‘listuirc NaLurcllc,3(1. RueUcollruySznnL-lliluirc, l‘nri:+\'°,
`4) Fcrncr: R. SlNGIiK «The llislury ul 'I‘crnlzulz'rcutl, Field Work illld Culture Work».
`l\[_\'cu~
`
`I339 (I‘JSO): 244, ($03 (1057); Harm:
`5) R. Hum, C. r. hclnl. Sénllccs Aend. Sci. 242, UhS,
`dc Mycolugic 22, 58, 183, 30(1(l,‘)57);23.119(1958); K. Hum & R. ('AII.Llcux, ibid. 23, 352 (1953).
`5) R.HEH1, C. r. hcbd. Sénnces .-\cml. Sci. 242, 965 (1956): 245, 597, 1761 ([957); 11.1mm &
`R. (Luruaux. ibid. 244. 3109 (1057).
`.\. ”RACK, ll. Kunm, A.
`
`llmrMANN & R. (mun-Am, 1‘. r. helul. Senna-s :\e:nl.
`
`'3) R. HEIM, C. r. hebd. Séances Acad. Sci. 245, 597 (1057).
`
`15in \veitercr Selhstversueh (A. H.) mil 0,5 g gctmckuctcm. Sklorollen enthaltcn-
`dmn Myeel ergal), dass auch (liese Vegetationspllasen und nicht nur die Fruchtkijrpcr
`wirksam 81nd”). Diescr Refund war auch von grosser praktlschcr Bedeutung. \veil
`Mycel und Sklerotien leiehter in grfisserem Maljstab gcziichtet warden ktinnen als die
`Fruchlldjrpcr, und (lmnit ruschcr einc [fir (lie chemische Untersuchung ausreichcnde
`Mango Pilzmatcrial hereitgcstclll warden kmmte.
`Filr (lie ersten Isollcrungsversuchc standen uns insgcsmnt cinige Hundert Gramm
`teils friseher, toils getrocknctcr Fruchtkérpcr zur Vcrfiigung, die in kleinen Portionen
`in dcm Mass, wie sic von den Kulluren anfielen, extrahiert wurden.
`D21 keinerlei Anhaltspunktc vorhanden waren, zu was lilr einer Klasse von che—
`mischcn Verbindungen der Wirksloll gehiircn kenntc, versuchten wir vorerst, die
`Extraktions- und Anrcicherungsvcrsuche mit Hille der Testierung am Tier zu leiten.
`Doch konnten weder an dcr Maus noch am Hund die wirksamen von den unwirk-
`samen Pralctionen eindcutig unterschieden werden. Wir mussten uns deshalb zur
`’l‘estierung 21m Mensch cntsclxliecsen. Au! Grund der obcn erwéihnten Sclbstversuche,
`bei (lcnen ’mit 2,4 g gctrocknctcm Pilzmaterial eine starke, mehrcrc Stunden dauerndc
`Reaktion crziclt wurde, entnallm man den zu testierenden Fraktionen Proben, die
`nur einem Bruchtell diescr Mengc Ausgangsmatcrial, néimlich ca. 0,8 g getrocknetcm
`l’ilz, entspraehen. und die duller. wenn sic alas aktlve Prinzip enthielten. nur cine
`mildc, (lie Arbeitsfiihigkelt kuum beeintréiclltigcndc 'Wirkung cntfaltetcn, dic jcdoch
`noel! Sn (leullich war, (lass (lie leeren nnd (lie den Wirkstolf enlhaltenden Fraktionen
`eindcutig voncinander unlerschieden werden konnten. Mlt Hilfe disses zuverléissigen
`'l‘estcs”) liens siclx clas wirhsamc Prinzip auf (lie naclxstehend bcscln'ichcne Welse an-
`reichcrn uncl schlieéslich znr Kristallisation bringun.
`Um die meghcherweise sehr emplindlichen Wirksmlle zn sclmnen, wnrde die lix-
`lmktion und lsoliernng mit neutralcn Lfisungsmitteln bei Raumtemperatur (lurch—
`geliihrl. Bel der Extraktion rles feinpulvcrisicrten Pilzmatcrials mit Lipoidlésungs—
`mitteln, wie Chlorofm‘m, Benzol Oder Aceton, blieb die Wirkung im Rflckstand. Der
`erkstofl 11955 sich jedoch mit Methanol Oder wasserigem Athanol vollst'andig aus-
`zlchen. Aus den] Eindamplrilekstand dcs Melllanolexlraktes liessen sich inaktive Be-
`glcitstolfe dnrch Behandlung mit Petrolfilher und mit Chloroform entlemen. Das
`verbleihende, in Wasser spielend lésliellc Prfiparat fillte man aus der konzentrierten
`Lijsung in Wasser mit absolulem Alkohol, wobei fast die gesamte Wirksamkeit 1m
`Flltml blieb. Dureh Eilrdamplen dcr wiisscrig—alkohollschcn Lésung wurdc ein Pri-
`parat erhalten, in dem der Wirkstolf gegenfiber dem getrockneten Pilz um ungeffihr
`(lets 100121che angereichert war.
`Eine weitere Anreiehernng um Llas 3-5lache licss 'sicll an! paplerchromatogra-
`phiscllem \ch erziclen. Bcim Entwiekcln aul VVHATMAN—I'Papier mit wassergcsét—
`tigtem Butanol bildeten sich 4 Zonen, dcren Lage (lurch Zersclmeiden des Chromato-
`gramms senkrccht zur Laulrichtnng in {cine Streilen. Extraktion der einzelnen Strei—
`fcn mit Methanol und gravimetrische Bestinnnung (les Iiindampfriickstandcs crmit—
`telt wurde. Der cine der 4 Flceken entlnclt praktisch die gesamtc Wirksamkeit in
`l“) Zilut”), [1.010.
`11) Dun Kallegcu uusscrlullh mmcrcs 'l'cums, (licsiuh ulnrnl’nllsnn (lie-sun \‘ursuullcu liclciligum,
`
`den Herren Drcs. }. KUTSCHMANN, li. . CHREIER, 1:. SEEBECK, und Herrn H. 'l'scnriRTER. sci
`auch an (lieser Stclle liir ihre werlvnlle Mithille hastens gerlankt.
`
`

`

`IIELVETICA cmch ACTA
`
`Volumen XL”, Fasciculus v (1959) , No. 168
`
`1561
`
`Das UV.—Spcktrnm (Fig. 5) zcigt (lay. charaktcl‘istischc Bild cines in 4-Stcllnng sub-
`stituierten Indolderivates mit Maxima bei 220, 267 und 290 mp. Im IR.-Spektrum
`(Fig. 6) fallt eine Bande bei 2350 cm—1 auf. die vorerst einer P-H-Schwingung zu-
`geschricben wurdc“).
`in Wirklichkcit
`jcdocli auf die Gruppierung eines inneren
`Ammoniumsalzes zurfickzuffihren ist.
`
`Form eines spielend wasscrléslichen, halogcnhaltigen Pulvers. Nach clcr Behaudlung
`der \vfisserigen Liisung mit Silbercarbonat und Entsilbcru mil Schwefelwasserstolf
`kristallisierte nach dem Konzcntriercn dic Substanz in feinen weisscn Nadeln. Der
`neue Wirkstoif, den wir Psilocybin genannt haben, gab sowohl mit KELLER- als auch
`mit VAN-URK—Reagens eine {fir Indolderivate charakteristische Violette Ffirbung. Mit
`'Hille dieser Farbreaktioncn, (lie von nun an (lie Selbstversucllc crsctzten, konntcn
`die Isolierungs— und Reinigungsopemtioncn bcqucm vcrfolgt und ausgembcitet
`
`\Vurdcn zum Beispiel (lie, \vic vorstchcnd DCSClll‘lCDCH, hel'gcslclltcn Papicrcln'u—
`matogramme nach dem il‘rockncn mit cincr L63Ung von 1)-Dimcthylmninobcnz-
`aldehyd (VAN-URK‘Reagcns) in Benzol besprilht und dann in cine Atmosphfim von
`trockenem HCl—Gas gebracht, so entstand an dcr Stellc des Psilocybins ein violctlcr
`Fleck (Rf 0.1). Daneben wurde cin \vciterer meist nur seln‘ schwachcr blaucr Fleck mit
`eincm Rf Von 0,5 beobachtet, der einem zweiten, nur in Spuren vorhandcnen Wirk-
`stuff entsprach, den wir Psz'locin genannt haben.
`Aus sklerolienhaltigem MyCel, d235, wic oben erwiihnt, leichtcr gczi‘lchtet wcrden
`kann als die Carpophoren und sich ebenfalls als psychotrop aktiv erwiescn hatte, lies-
`sen sich Psilocybin und Psilocin auf die gleiche Weise extrahiereu wic aus den Frucht—
`kéjrpern. Fin die Aularbeitung der pr'eiparativen Ansitze konntc das papiercln'omato—
`graphische Verfahren auf Saulen aus Zellulosepulver fibertragcn \verclen. Wic im
`éxperimentellen Teil beschrieben wird, wurde dcr Methanolextrakt des Pilzmatcrials
`nach der Vorreinigung auf Zellulosepulver aufgemgen, das Adsorbat auf cine Sélulc
`aus dem gleichen Material gegeben 11nd das Chromatogramm nach dem Durclulauf-
`verlahren mit wassergesiittigtem Butanol entwickelt. Dic wirkstolfhaltigen Frakti0<
`nen des Filtrates wurden anhand der Farbreaktio'n mit eisenchloridhaltigem Eisessig
`und konz. Schwefelséure (KELLER—Rcaktion) abgetrennt In einer rascher wandcrn-
`den Zone crscheint zuerst das Psilocin, (135 an seiner blauen Féirbung mit KELLER-
`Reagens erkannt wird, \voraul nach einigen KELLER-negativen Fraktioncn das Psi-
`locybin herausgewascllen wircl, das (lurch seine Violette Farbreaktion gckcnnzcich—
`
`Psilocybin. ~ Der Eindampfri‘lckstand dcr Psilocybin-haltigcn Clu'onmtogmmm—
`Fraklionen kristallisierte bei einigen Ans'altzcn ohnc weitcre Reinigung beim Anfneh~
`men in Methanol. Ans andcrcn Kulturanséitzen wurdcn Préipm'atc crhaltcn, die crst
`nacll einex' zwciten Chromatographiscllcn Trennung an dcr chlulosesiiule Oder nach
`(let Behandlung mit Silbei’carbonat in wiisscriger Lésung kristallisierten. Beim Um-
`kristallisieren a'us Wasser erschcinl das Psilocybin in weissen, weichen, kristallwasscr—
`haltigen Nadeln, die bci 220—228" schmelzen. Ans Methylalkohol scheidet cs sich in
`massiven Prismen aus, die Kristallmethanol enthalten (siehc Tafel, Fig. 3). Psilocybin
`reagiert sauer. Die 1-proz. Liisung in 501mm. wésserigcm Alkohol zeigt ein pH = 5.2.
`Bei der potentiometrischen Titration in 50-proz. Methanol mit 0,1-n. NaOH wurde das
`Aquivalentgewicht 284 gefnnden, das, wie die weitcre Unteruschung crgab, mit dem
`h‘lolekulargewicht fibereinstimmt, Psilocybin besitzt amphoteren Charakter, indem
`(5 sich sowohl in verdfinnler wilsseriger Lauge als auch in Silure spielend lést. Dic
`Elementaranalysen und die Abbauvcrsuche, die nachstehend be'schrieben werden,
`ergaben fur Psilocybin die Bruttoformel C12H17O4N2P. Die Verbindung ist optiscli
`
`Icy E
`A S
`
`.
`
`3
`
`4.
`
`
`
`
`
`no
`
`- 2
`' m
`no
`my
`mu
`Fig. 5. UV.-Sf:afitrcn in [Methanol
`KurveA:
`l’silucybjn Kurvc B:
`l’silocin
`
`3
`
`Die Ausbeutc an Psilocyhin aus gelrocknctcn Fruclllkérpern von Psilocyba maxi-
`cuna HEIM betrigt 0,2 bis 0,4%, aus Mycel oder sklurotienhaltigcm Mycel 0.2 bis 0,3”o
`Psilocin. — Nach dem Eindampfen der Chromatogramm—Fraktionen, die einc
`blaue KELLER'sche Farbreaktion gaben,verblieb ein dunkelbrauner Sirup, ans dem der
`Wirkstolf nach Alkalisieren mit Natriumhydrogencarbonat mit Ather cxtrahicrt Wer-
`den konnte. Beim Aufnehmen des Atherrfickstandes in wenig Aceton kristallisicrtc
`das Psilocin. Aus Methanol werden kristallfisungsmittelfreie sechseckige Flatten er‘
`halten (siche Tafel, Fig. 4), die bei 173—176" schmelzen. Psilocin besitzt amphotcren
`Charakter; es lest sich sowohl in wéisseriger Natronlauge wie in Salzséiure spielend
`leichtl In Lasting ist es sehr zersetzlich; seine Lésungen, besonders die alkalischen,
`férben sich rasch biau pder blaugrljn. Die Verbindung iét im Hochvakuum bei 120 bis
`140° unzersctzt sublimicrbar. Die Elementarzmalysc ergab {fir Psilocin (lie Bruttm
`lormel CmHuONz.
`Das UV.»Spektrum von Psilocin mil: Maxima bei 222, 260, 267, 283 und 293 m”
`(Fig. 5) zeigt ebenfalls die charakteristischen Absorptionsbanden eines in 4-Stellung
`substituierten Indols, ist jedoch vom Spektrum des Psilocybins deutlich verschieden.
`Das IR.—Spektrum Von Psilocx‘n (Fig. 6) waist bci 2300—2400 cm‘2 gleich wie dasjenigc
`von Psilocybin einc Ammoniumsalz~Bande auf.
`
`u) Experientia 14, 107 (1958).
`
`

`

`IlliLVlETIL‘A Cll|NlCA AC’I‘A
`
`anumcn XL“, Fnsricnlus v (1950) ~ No. 163
`
`150.5
`
`Die Ausbeute an l’silucin ans dun Fruchlld‘n'pern von I’silwtylw mm‘imuu lliim
`betrug im Durchsclinitt nur ct\v;1(l,()5“/{,, hexagon uul (lax getrocknete l’ilzmalei'izil.
`Die Sklcrotien Lind (1:15 Mycel clithieltcn noeli \veiiiger udel‘ liberlmupt keiii Psilocin.
`MM
`
`2'? u_..
`i
`.
`>
`.
`.
`a
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`
`“film"
`"W m m IX!
`NW mo [20)
`1
`
`
`
`1507 m 1500 M W W "W ‘m ”a? “(U 11)] mu "m (an M an In) (ll-l
`Fig. 6. Ili’nS/‘Ichlrw in [Mir
`1: nailiirlicliex l’silueyhin
`Ill:
`imtiirliehes l’silneili
`ll: synlhelisclics l'silncyliiu
`1\': syutlictisclics l’silueiu
`
`Nuchweis von Psilocybin und I’silocin in Siropharia cubensis Emu: und
`in anderen Ax'ten (ler Gattung Psilocybe‘")- — Nach (lcm glcichen Extruklions-
`verfnlireii wie vurstchcnd Ii'u' Psilacyba wwxicmm HEIM besclu'leben, konnte l’silocybiu
`in kristallisierter Form in einer Ausbeutc von (),25% {inch ans den Fruclitkbrpcrn vou
`Sirofl/mn'a rubcnsis EARL]; isoliei‘t werden, (lie im Laboratorium nus Sporen geziichtet
`n) R. Hem & i\. ”U|".\l.\.‘<'N.
`l". i: hehd. Sxkniees Acad, Sci. 247, 557 (1958).
`
`warden wan-n, die dcr eine von uns (R. H.) in) Juli WSO in lluzulllu (le Jimenez,
`Mexico, gcszimmelt luxttc. Dmiehcn liesseu sich papiei‘eln‘mnulogrzipliisch in (lieser
`Gaming nucli Spuren vun Psilocin iiaclm'ciscn.
`Die beidcn \l’irkstoflc wurden and! in Kullurcn von Streplmn'a cubensis uzutllge-
`wiesen, (lie nus Sporcn staiiimten, (lie (lcreine von uns (R. H.) im November 1957 bei
`Bangkok (Thailand) und im Hezmnlwr (lessellmn Jahrus bci l’nom-l’cnll (Kamlmd-
`sclm) geszunmclt liatte. Diescr Befuml zcigt, (lass (Ins Vorkommen vmi
`l’silocybin
`und l’silocin in Stroplmriaeuen geographiseh nielit uuf Mexico und (lie benuehhzu'ten
`Li‘mdm‘ bcscln‘iinkt isti
`Farrier liess sich l’silocyhin um! in cinigen Muster” auch l’silocin in iolgendvn
`Arlen (ler (lattung Psitocybc papicrcliromatiscli naclnveiscn: I’silocybc cncrulesccus
`MURR. var. mazatccormn Hum, Psilouybc sanszcrviva Hum ct CAILLEUX, Psilm-ybe
`zapnlcmrum HEIM und I’silm:ybc azlccomm HEIM.
`Konstitutionsnufkliirung und Synthese von Psiloclu und Psilocybln.
`Die UVZ-Spcktrcn V011 Psiloeylmi und Psilocin (Fig. 5) mid typisclie Farbi‘caktionen
`wicscn aui (lus Vdi‘licgen von im Benzoli‘ing substituiertcn Indolclerivaten lxin. Beiin
`Vergleich (lcr U V.-1\hsorptionskurven mil (lcneii (lei‘ vcrscliiedcnen stcllungsismncrun
`Hydroxyindole (iel die gutc Ulmrcinstimmung mit dem Kurvcubild (les YO" uns \‘0r
`4 Jalu'en Ci'stmals liei‘gestclltcn 4-l'lydroxyimlols uni“).
`lici
`l’rci
`(lui‘ Hydrolyse von I’silocybin in Siicksloi{almosphiirc im Bumbenroln'
`150‘J wurde (liescs quantitativ in ein [\quiy‘alent l’silocin uml ciu [\quivalent Phos-
`phorsfiure, (lie als Magnesiumammoniumphosplial churakterisiert'\vui'de, gespulten.
`Auch pyrolytisch liess sich l’silocybin in Psilocin iilmrfiihi'cn, \vcnn aucli nicht in so
`gutcr Auslmuie. Erliitzte man (his Natriumszllz (les l’silocyhins unter Slickstoll zuil
`300—320“, damn bildete sich ein Sublimat von rcinem l’silocin.
`Bci der Einwii'kung \‘on l‘)iazomcthan uul Psilocyliin wird Dimetliylpsilocybin,
`cine neutrale, in Wasscr spiclend, in organisclien l.(")sungsmittcln nahozu unliisliche
`Verbimlung mit Bolain-Charakter, erlialten. In ihr ist die mit Alkali titrierbare (imp.
`picrung vcrcstert. Kine zweite Illcthylgruppe is: an ein Stickstolfatom dcs Psilocybins,
`das bereils 2 Methylgruppen ti‘iigt, gcti‘eten. Das crgibt sicli aus dcr Pyrolyse des Di-
`methylpsiloeybins, das bcim Erhitzen im Hoclwakuum auf 280~290° cin Aquivalent
`'l‘riincthylamiii abspaltet, (las als l’ikrat geiasst warden konnte. I’silocybin SC“)St
`spaltct kcin 'l‘rimethylamin ab.
`Aus (liesen Umsetzungen imd unlcr lleriicksiclitigung, (lass naliezu Lille i)iSiICl' in
`licl‘ Natul‘ aufgefundcnen Indolvcrbindungcu den 'l‘ryplaminrcst entlmlten, erguli
`sich fi'n' Psiiocybin mit grosscr Waln'sclieinlichkeit die Formulierung als O-Phosphu-
`ryl-4‘liydroxy—M-N,N—(limetliyl-n'yptamin (l),
`filf Psilocin als 4-Hydroxym—N,N—
`dimethyi-tryplzuniil (H) Um! entsprcclicnd fiii‘ Dimetlxylpsilocybiii die Siruktur Ill.
`Dicse Strukturlm‘meln konnten (lurch (lie Synthcse bewiesen Worden.
`Die bespi‘oclicncn Abbzmrcaktiouen uml (lei' Gang (lcr Syntliese Sincl nus (leni For»
`melschcnm vi'siclltlich.
`Fili‘ die Syntllcs‘u gingen wir VUIH 4—lieiizyloxy-imlol (1V) nus, dais uns \‘UIl friilie—
`i‘en Vorsuclicn 1“) noeli zur Vcrfijgung stand. Dutch Umsutz mit ()xulylchlorid wul‘du
`(litmus das [4—Benzyloxy—iudolyl-(3)j-glyoxylsiiurccixlorid liergestcllt, daS niclit isoliert,
`
`M) A. 510qu l". 'I'ROXIJZIL ji l‘m’iiu & :\. HUI-'M,\N.V, llclv. 38. 145.7 (1055),
`
`

`

`1112131151101 CHIMICA ACTA
`
`Volume" XLH,
`
`l’ascicnlus v (1959} — N11. 168
`
`1565
`
`sondcm sogleich mit Dimethylamin zum [4-Bcnzyloxy-indolyl—(3)]—glyoxylsfiurc-dimc-
`thylamid (V) umgesetzt wurde. In V reduzierte man die CO-Gruppen mit Lithiumalu-
`111iniumhyd1'id und erhielt so 4-Benzyloxy-w-N,N-dimethyltryptamin (VI), aus dem
`(lie Bcnzylgruppc (lurch Reduktion mit Hille einés Palladium-Katalysators entfernt
`\_\'ur1lc, wobei 4-Hyd1‘oxy-w-N,N-dimctllyI-tryptamin (II) erhalten wurde, das mit
`nati’n‘lichcm Psilocin identisch war.
`
`C11,
`
`011
`it"
`“1311:1111;/W:/‘"—sz112C112-N<C“J“In,“
`I/W—w—FC211C11.NCH112
`/‘:\I\/
`:1
`//
`H
`M Q,”
`l
`l’lsilocin
`0\ /01 11C6211
`l
`)10/ ()1'112C'211s
`,‘
`C11
`\ .
`/
`-»—CH2CH2—N/
`"
`k I
`ll
`CH2
`l
`\/\N/
`\111
`11
`
`'
`
`"
`11.]111
`
`“"1
`l
`la
`(flVFCIQLHrN—(‘HJ
`CH3
`
`0111212115
`.
`\— :1) (101112
`ll J
`\/\N l1)NH(CI-1T)2
`I
`11
`1\'
`
`00121211
`
`an2012—
`\
`Ml
`
`1.1111112
`
`:11,
`'
`H.)
`
`0C H.C2211
`
`
`
`C n
`”
`\1‘1-12
`
`Die Phosphorylierung vun I’silucin zu I’silocybin {uhl'lc libcr die Dibcnzyl-Vcr-
`bindung VII, die durcll Umsatz (les Natriumsalzes von II mit Dibenzyl—pllosplloryl—
`chlorid“) erhalten wurde. Naclx (lcr rcduktiven Entfemung (181‘ Benzylgruppen in VII
`(lurch Hydrierung mit Wasscrstoff untcr Verwendung eines Palladium-Katalysators
`gelangte man 111 4-Phospl1oryloxy-w—N,N-dimcLhyI-tryptamin (I),
`(1215 in 31ch Iii-
`genschaften mit dem nati‘rrlichcn Wirkstoff Psilocybin fibereinstimmtc.
`Verglelch des Psilocyblns und des Pslloclns mit anderen natiirllch vor—
`kommenden Indolverblndungen und psychotropen Wirkstofl’en. — Psilocybin
`Isl: u.W. die erste in dcr Natur aufgefnntlenc Indolverbindung, die Phosphor enthéilt.
`15) F. R. ATHERION. I-I.‘1'.01-13N311.\\\' & :\. R. Tom). J. chem. Soc. 1945. 382.
`
`Als HydroXytryptamin»Derivate stehen die zwci neuen psycllotropen Wirkstoflc
`in naher struktnreller Bezichung mit anderen natfirlich vorkommenden Tryptamin-
`Abkbmmlingen, wic Serotonin (5—Hydroxytrypmmin), 111-N,N-Dimetlnyltryptumin,
`Bufotenin (5—Hydroxy-w-N,N-dimethyl-tryptamin). Bufothionin. Davon sind zwei,
`niimlich das DimethyltryptaminWWW) und das Bufotcnin”)“‘) aucll als Inhalls-
`stolfe von hallucinogenen Drogen aufgefunden wordcn.
`Die strukturclle Verwandschalt (lcr zwoi neuen psychotropcn Indolderivatc Psilo—
`cyhin und Psilocin mit (lcm Serotonin, cincm wichtigcn hiogencn Amin, (las auch 1m
`($1l1i1‘n vorkommt 11nd (lort
`im Chemismus 7.1:11t1‘alncrvbscr Vorgiingc cine Rollo
`spicltz“), kéinntc (larauf llinwcisen,
`(IZISS gcwissc InClulstrukluren in (101' Biochcmic
`psychischer Funktioncn v01] Bedeutung sind.
`Einc hcsondcrs woitgclmndc Analogic I'm ch1-miscl1cn Ran 7.11m Psilocybin zcigt
`Clas Bufothion‘m (VIII) 2‘), wic Bufotcnin eln Inhaltsstolf dcs Krétenhautsckrctcs.
`in dcm Schwcfclsiiurc anstellc der Pllosphorsz‘iurc mit einem phenolischen Indolhydro-
`xyl vercstort 1541 11nd cin inncrcs Salz mit clcr hasischcn Dimethylamino-Gruppc hlklct.
`11
`
`
`luv
`/,
`fl
`|
`60,30— /’W l CH=C‘11.N_C11n
`K/\N/
`(1H3
`VI 11
`151
`
`Iiinc allerdings ctwas cntlerntcre strukturelle Vcrwandtschaft zeigen Psilocybln
`11nd Psilocin auch mit (let grossen Zahl der im Ring A mit Methoxyl snbstituiertcn
`Indolalkaloide. welche (lurchwegs ebcnlalls cinen 'l‘ryptamin-Rest in ihrer Molekel
`entlmltcn, 11nd unter dencn sich auch Stoffc mit ciner psychotropen [(ompon011(e be-
`finclen, wic 7.. l3. Harmin, Rescrpin, Ibogain. Gcgeniiher allen (liescn verwandten na-
`ti‘n'lichcn Indolverbindungen unterschcidcn sich abcr die bcidcn Wirkstolfc aus den
`moxikanischen Rauschpilzen dadurch, 111155 sie 11.W. die cinzigen bisher bekanntcn
`natiirlichcn Indoldcrivatc sinCl, in Clcncn dic Hydroxylfunktion in 4-Stcllung sitzt.
`In allcn hishcx' in 1101' Natur aufgcfundencn Indolvel‘bindungcn ist die 4-St12Hung
`(lcs InClolsystcms frci, mit Ausnahmc clcr Muttcrkornalkaloide, in (1011011 0111 Kohlcn-
`sLoffring an (liese Stellung unschliesst. Die Muttcrkornalkaloidc, (lcncn 7,.T. auch Clll(‘
`psychotropc Wirkung zukommt, die im halbsynthctiscllcn Lyscrgséiurc-Cliéithylanfid
`(LSD 25) cxtrem in Erscllcinung tritt, bilden also zusammcn mit den zwei Wirkstof—
`{on 11113 (lcn moxikanischen Pilzen insoIern einc strukturcllc Sondergruppc innerhalh
`Clm' grosscn Klasse def nutfirlichcn InCloIvcrbinClungcn, als sic hishcr (IIE'. cinzigcn Rc-
`
`préiscntantcn mit substiluicrtur 4-Stcllung sind. Wic \vcit (IICSC strukturcllc 31111111112
`‘6) In Pipladruia prrcgrizm l..:
`M. S. F1511, N. M. .IOIINSON 1% E. C. "11111011111, J. Amer. chC‘m.
`fine. 77, 5892 (1955).
`'7)
`In l’mvlmn'a unmznuirn SPRUCE?
`Sue. 79, 5735 (I957)
`“) Dimethyltryptamin crwics sich nm Mansch psychisch \C'irksmn, allcrdings crst in \‘Cx‘hiilt-
`nisnfiissig lmller Dusicrung: ST. SZARA2 lixpcricntia 12. 4M (1956).
`H)
`In J’ipladcnia ficrcgrim: Ls. V. L. STROMunRG, j. Amer. chem. Soc. 76, I707 ([954).
`2") Vgl. die chrsicht fiber Clcn hcutigcn Stand 1101' Scrotonin-lrursclmng;
`,-\. CERLETTL
`Hclv. 1:11:11. Acta 25, 330 (1955).
`21) II. \\’1ELAND & F. \’och, Licbigs Ann. Chem. 481, 216 (1930).
`
`.1\. M. PARAUIES, j. :\111cr.cl1mn.
`
`I’. A. HHCIISTEIN «1'
`
`

`

`lllil.\'l-‘.‘l‘l(t:\ (:nnch [\(Z‘l‘A
`
`licit mil '(ler psychotropen Wirksanikcit (ler beiden Pilzproduktc im Zusammenhang
`stelil, nnd 0|) sich durcli sie anch ein besonders nalier biogcnclischcr Znsammenhang
`zwischcn lllutterkornalkaloiclcn und den l’silocybc-Wirkstoflcn anzeigl, wird (lie
`woitere Forschung aufzukliimn hahvn.
`'
`Pharmakologlsche und klinische Priil'ung von Psilocybln um! Psllocln. -
`Uhcr die Resultale cincr ersten pharinakologischen Untersuclnmg von I’silocyl)in, die
`im pliarmakologischen Laboratorium, SANIJOZ AG., Basel, durchgefiihrt wurdc,
`is!
`an antlercr Stelle bercits in eincr kurzcn Milteilung bei‘ichtel warden”). Zusammcn-
`lassend kann daraus entnommcn Worden, (has Psilocybin an isolierlen Organon (Darin,
`Uterus, Herz) kcinc typisclien Ellcktc (:ntlaltet mit Ausnahmc cincr (lcutliclicn
`Hemmwirkung gcgcniilmr S‘Hydroxytryplamin (Serotonin). Am (ianzticr liist
`('9
`jcdoch clmmkleristisclic vegetative Wii‘kungen aus (Mydriase, Piloerektion, 'l‘nchv-
`kardic, 'l‘achypnbe. Hyperlhermie, Hyperglylcfimie, Blutdmckanstieg Lind Nickhant-
`kontraktion), (lie znr Hauptsachc als Folgc cincr zcntralcn Erregung sympathischcr
`Strukturen aulgclargst wcrdcn kiiiincn. 1m Gogcnsatz zn (licscni Errcgungssyndrom
`stcht das motorischc Verlialtcn (1431‘ Time. (las im allgemcinen clicr gcdiimplt wird.
`Die pliarmakologischcn \Virkungen (lcs Psilocins, fiber (lie an andcrcr Stellc be-
`i'iclilet \verden wird, stimmon in den bishei' (lurchgefiiln‘tcn Unlcrsuclmngcn qualita-
`tiv nnd quantitativ init dcmm dos Psilocyliins wcitgellcnd iibcmin”).
`. Beim Menschcn zcigt Psilocybin die glciclien psycliischcn Wirkungen wic die fri-
`schcn Oder gelrockneten Piizc. Nacli (101' Einnalnne von 4 bis 8 mg kristallisiertem
`Psilocybin stelll, sich nacli ctwa 45 Min. (tin mclircre Std. andauerndcr, meist eupho-
`riscli gelfirbter Rausclizusland ein, der (ladurch gekennzeiclmei ist, dass bei vollcm
`licwusslsein (las Erlcbcn (ler Ausscnwult, von Raum nnd Zcil und auch des eigenen
`lchs vei'iindert isl. Diesei' Zuslzinil ist all mit einem Geliihl kiirperlicher Entspannnng
`Oder Leiclitigkeit verbnnden. Stiirkc nnd Qualtiz‘it der Symptome variieren individucll.
`Bci liélieren Dosierungcn, von .10 mg nncl melxr, lreten zu den bcschriebenen Sympto—
`mcn vegetative Stiirnngen, snwic Hallnzinationcn und Visionen. Auch nach holien
`Dosen warden in (lcr chcl koincrlci Nachwirkungcn vcrspiirt. Erstc Ergcbnissc Vun
`systematisclicn klinischen I’riifnngcn sind licrcits von vcrscliiodcncn Sic-lien vcrfilo
`
`liisllorigcn Untorsuclmngcn rim Monsclmn quuliluliv und
`Psilocin sclieint nacli
`quanlitativ seln‘ iilmlicli wic l’silocylfin zn \vil'ken”).
`Experixnentellcr Tell
`\Yir dankcn llcrru ”ANS 'l’SCiIi-‘n‘nak fiir scinc nnsgvzciclmctu Milarlicit hci (ion lsnlivrnngs—
`
`\‘i-rsuchon und Hon-n F. SEimANN ll
`cine srllr wortvnllc Mitliilln l>('i (lcn Syntllcscn.
`Siimtliclic Snip. sind lmrrigiort.
`l7i‘n' die Analyse!) \lelein div Sulmtanzpmlmi,
`\\‘('llll nicllts
`nndoros \‘Cnncrkt winl. bci 100' im lltwlwnknlnn gotmcknut.
`
`‘15) H. “'FJDMANN. M. 'l‘AIascuucn & ll. Konzm‘r. lixpcricntia 14, 37B (1058].
`an) \\'ir dankcn Herrn Dr. A. L‘liRm-‘xi'rl. plmrnmkolngischc /\l)lcilung dcl' SANnnz I\C..
`
`Basel, li'lr die licknnntgalie (licsur Hulliml
`.
`l'. l’icnm', ’l‘n. Liam'i-zim‘cnfi & 1‘. Ji N1c01.As»Cn/\RLES, C. r. hebd. Sénnccs
`
`.\c:ul. Sci.247,1235(l953); j. Hm v.
`l’. I‘mnm', 'l‘n. lJ’Jfll‘lilul-IRE,
`l’. j. NICOLAS~CHARLI§R &
`
`l\.<“]. Ql'ii‘rm“), p.287:
`\V. RUMm
`& liliNIRss: Untcrsnclmngcn mil;
`l’silucyhin, cincr
`psychotrnpcn Suhsmnz ans l’silocyhc mcxicnna (iin l)rnck).
`\Vir dankcn dcn Horn-n PM Dr. med. l‘. KIEIJIOLZ und l)r.n1e¢l.I-‘.Gmkss, l‘sychiatrischc
`Universiliits-Iilinik. Basel,
`liir die lirlaubnis. (licscs vorli'inligc lirgclmis liicr belmmitzngclicn.
`
`\'nlnnmn NLII.
`
`l-‘nscicnliw \- (“)5”)
`
`- Nu, 108
`
`1507
`
`I. lsolierung von Psilocybln und Psllocln
`has \"nrgchen, dais mil Hillc (lcr 'l‘csticrnug am Mensch znr Anrciclicnmg und schlicsslich
`
`zur Kri
`illiisulion (lcr psyclmtrnp n'irksanien I'rinzipicn fiihrtc. is! in gross-inn Ziigun im theoreti-
`schcn 'l‘cil licscliricbcn \vnnlvn. \Vir \'ci'7.iclil;cn mil (liL- dctailliurte llcsthrcibung (licscr Versncliv
`
`
`im cxpurimcntcllcn 'l‘L-il. (lcnn nachdem dor lmlolclmraktcr dcr Wirkstnllc zum Vorschcin gr-
`lminnu'n war nml J'm'lironktium'n liir illfL‘H Nnclm'c'
`~ unlgclundcn warden wnrcn, knnntm mil
`ilncr Hillc (Iic lsolicrnngsvcrl’ahrmi vcrcinlucht warden.
`\Vir beficlll'fil‘lken uns im lnlxcndcn and
`die \\"i(:(lcrgn|w dcr \‘ercinlzichtcn ratiuncllcn Ai'lwitsvnrschrilton liir (lie lsnlicrung uml Rein-
`darsh-llnng ilcr \\’irl<stullc,
`A.
`.-lus lll'N Frur’llhijrfirl'n mm l‘silncylw moxicnna “HIM. 54 g iin warmun Lnltstrmn \‘mi 40"
`uctmcluwlu l'ilzc, untsprculicnd 250 g lrisclwnn l’ilzmnlcrial, (leis im Lalmruluirc dc CrprngnInin
`in Paris gcziiclitet \i'm'dcn war, \vnrdcn im 'l'nurmix lcinst VL‘l'mfllllL‘ll nnd lwi Ranlntcmpcmlnr
`viiinml Init ($00 nil, ilzuni (lrvilnnl mit jc 300 ml Motlmunl jc '12 Std. nusgm‘iihrt. Der Riickstand
`(ll‘l’
`\‘L-ri-inigtcn. nnlcr Valkulnn cingmlamplton illcllmnnlcxtmklv (12,014)
`\\'urdc vicrnml mil. jl‘
`250 ml l’clrnliithcr nnd anschlicswml noch zwuinnil mit jc 10ml Allmlml lulu-r \‘vrdiinnvn mil.
`100 ml Chlnmlurm \'L\rriel)cn, wodnrch sicll 3,6;5 inaktivc Buglcitstnllc cntlcrncn liosscn. Die
`vcrhlcilxtndcn 8.44; (lCS Riickstandcs.
`(lm' div gnsmntc Aktivitiil unthiolt. wurdcn (lurch V'cr-
`rcibcn mil. insgcszinit (ill nil Mclhannl in inulm-run l’m'linncn cxtmllicrt. wnlmi (lie \\'irkslullu in
`l'jimxng’gingl-n. “or in Mcthunul scllwcrliifllichv Autuil (3.3 g) gull mil.
`l(I~:I.Ll-'.u-l(cugvus (lit-(lr
`lmltigcr liiscssig+ knnz. HESO‘) kcinc I-‘ilrhung inchr,
`.
`Uic vcrcinigtcn metlmnolischcn lixtraktu \vurdcn mil. 20g Zellnluscpulvcr
`(Wimnnw
`Standard) vormischt nnd dam) iiu Vilkllulll lK'l 30" gctrncknat. has Adrinrlmt liilltc man anl cinv
`Slinli- ans 20” g chlulosvpnlvur di-r glviclwn Qualiliit (fl 4 cm, Lfnlgu 4-8 cm) und onlwicki-lh'
`ilas Clirulnatngmmm nncli (loin l)urchlzni[vcrlalu‘cn mit \\‘2Isscrgcsiittiglcm Butanol. lis \vurdcn
`l’urtiuncn van je 10ml aulgclangcn nnd an Hand (lCl‘ KELLER'schen Farbrcaktinn aul Indul-
`vvrhimlnngcn ‘gcpriilt. Dazn dampltc man Von jcdcr Fraktion 0.5 ml im Rcagcnsglas ein, liisl‘v
`
`
`
`den Riinkstund in 1 ml l-i
`‘ng, (\nllmltcnd 0,01% FL 7|”. untcrst:
`'chlctc wit 1 ml konz. ”2501
`mid schiittcltc nach 1 Min Ilnruh, n'olxfi
`lnduldcrivatc llIH'Cll cine Violette his Mano Fh‘i'liung
`nngczcigl \vcrdcn.
`Has- Ergohnis dear chrnnmtngmpliischcn 1\nltcilunuistnusdvrnachstchemlvu 'l‘nl). crsichtlich.
`Cl:mnmloymfrbiw dvr Nahn-irltsln/[u an: Fritrlillciirpn'u
`
`'l
`
`l’rnktiun Nr.‘ Riicksmnd ! l’nrbrcaktinn nzicli lx'i-zLu-tk
`
`I
`ll!»
`UM)
`nugnliv
`37 .14
`”1
`Man -I»
`45.40
`22
`Man ~1~ +
`47 52
`li-l
`him:
`-I-
`l
`53 55
`23
`Him I
`g.
`565')
`32
`Nun +
`(:0 -7|
`55
`nvgnliv
`1»
`72 7!!
`4:1
`vitilnll
`l
`l'
`77 7.”:
`lil
`\‘inli'll.
`7‘) SH
`27-]-
`vinlcll l |
`05 106
`13‘)
`viulcti
`-|- +
`107—130
`126
`vinlctt -I-
`
`85014ll~~19ll negativ
`
`
`iindc dcr lTrzlkkiuncn 37-69 mil; lilmmr Parli-
`Rtimlai'sltllung imn I’siluciu. Div liimlzmiplriic
`rcaktion wnrdon vcrciniulz. has (Innkcllnaniw. iiligv l’n’ipnrnl (237 mg) war in 20 ml Wags-er inil
`lakmussaurer lleaktion zum grbsalcn TU” liislicll. Nach dcnl Alkalisicrcn niit NulHIOn wnrdr
`mit 100 ml uml nocli dreimal mil; 50 ml Ktlicr unsgcschiittclt. llcr Iiinduniplriickstnnd dvr xv-
`trucknclficn Kllwrcxtmktc (45 mg) kristnlliuicrtc lwim Aulnulnncn mit wenig Accum.
`lit-in! Uni—
`lcristallisiL-rcn ans \vcnig McUmiml \vurdi: (lax rcinu l’silocin in secliscckigcn l’lziltcn (Fig. 4) or-
`
`l
`
`

`

`llliLVli'l'lCA cuIMICA AC'I‘A
`
`Volume" xux, Fasciculns v (1959) — No. 168
`
`150‘}
`
`gcziichtct warden war"), wurdcn in der Schlagkreuzmfihlc leinst vermahlen und vicrmal mit je
`25 l Methanol cxtrahiert, Die vercinigtcn Extraklc wurdcn im Vakuum aul 800 ml eingcdamplt,
`das Konzcntmt mit 800 ml Wasser verdimnt und hicraul cinmal mil: 10 l und dann nocli zweimal
`mit jc 5 l Petrolfither zur Entfemung von lipoidléslichen Verunreinignngcn ausgeschiittelt. Hicr‘
`aul iiltricrte man die wiissexig-methanolische Lfisung dutch cine Hyllo-Schicht und (lampltc
`(laun ini Vakuum das Lfisungsmittel ab: 165 g zfihllussiger, brauncr Riickatand. Dicscr wurdc
`iiir (lie Chromatographic an dcr Zellulosc-Sfiulc in 200 ml 50»proz. wiscrigcm Methanol aul’ge-
`last, mit 450 g Zellulosc-Pulvcr Wnnmnmstandard vermischt und die Mischung im Vakuum
`bei 40° gettocknet. Das Adsorbat schichtete man an! sine Siule ans 3 kg chlulosepulver (12 cm 521,
`90 cm lung) und cntwickclte mit Butanol. das mil; 0,141. wisseriger Salzsiiure gcsfittigt wordcn
`war. Bci der chromatographischcn Zerlcgung dcs Rohextraktes aus Mycel wird bei Verwendung
`von saurem Butanol cine bessere Abtrennung des Psilocybins von den Bcgleitstolfen erreicht,
`als mil; neutralem, wasscrgesfittigtcm Butanol.
`Es wnrden Portionen Von je 3 l des Perkolates eingedamplt. nachdem zuvor Proben von 2 ml
`an Hand der KELLER-Rcaktion aul Wirkstollgchalt gepriift wordcn warcn.
`
`Chromatographic des Rohextrakfas

This document is available on Docket Alarm but you must sign up to view it.


Or .

Accessing this document will incur an additional charge of $.

After purchase, you can access this document again without charge.

Accept $ Charge
throbber

Still Working On It

This document is taking longer than usual to download. This can happen if we need to contact the court directly to obtain the document and their servers are running slowly.

Give it another minute or two to complete, and then try the refresh button.

throbber

A few More Minutes ... Still Working

It can take up to 5 minutes for us to download a document if the court servers are running slowly.

Thank you for your continued patience.

This document could not be displayed.

We could not find this document within its docket. Please go back to the docket page and check the link. If that does not work, go back to the docket and refresh it to pull the newest information.

Your account does not support viewing this document.

You need a Paid Account to view this document. Click here to change your account type.

Your account does not support viewing this document.

Set your membership status to view this document.

With a Docket Alarm membership, you'll get a whole lot more, including:

  • Up-to-date information for this case.
  • Email alerts whenever there is an update.
  • Full text search for other cases.
  • Get email alerts whenever a new case matches your search.

Become a Member

One Moment Please

The filing “” is large (MB) and is being downloaded.

Please refresh this page in a few minutes to see if the filing has been downloaded. The filing will also be emailed to you when the download completes.

Your document is on its way!

If you do not receive the document in five minutes, contact support at support@docketalarm.com.

Sealed Document

We are unable to display this document, it may be under a court ordered seal.

If you have proper credentials to access the file, you may proceed directly to the court's system using your government issued username and password.


Access Government Site

We are redirecting you
to a mobile optimized page.





Document Unreadable or Corrupt

Refresh this Document
Go to the Docket

We are unable to display this document.

Refresh this Document
Go to the Docket